Amerika 2024

Reiseplanung

Donnerstag, 18. April 2024
Wir wollten mal die Variante "London by train" ausprobieren. Daher standen wir früh auf und fuhren zuerst bis Basel mit dem TGV nach Paris Gare de Lyon. Mit der Metro gings weiter in den Nordbahnhof und dann mit dem Eurostar nach London. Fahrplantechnisch hat alles gut geklappt. Die Züge waren ziemlich ausgebucht und es war mit sehr viel Reisegepäck und kleinen Kindern relativ eng und laut.
In London fuhren wir direkt zum Hotel im Terminal 5, Zimmerbezug, Apéro, Znacht, Bett.

Bilder

Freitag, 19. April 2024
Wir durften uns in der Flughafenlounge mit Kafi und Zmorge bedienen, danach marschierten wir durch unterirdische leere Gänge zum Gate. Zum ersten Mal hatten wir die Gelegenheit, in einem A380 mit zwei Etagen zu fliegen. Der Flug war sehr ruhig und Essen und Getränke reichlich und lecker. Nach der üblichen Wartetei von mehr als einer Stunde an der Passkontrolle empfing uns Miami mit 30 Grad. Wir bezogen das Zimmer und liessen uns mit einem Uber und Hafenviertel bringen. Unglaublich, diese riesigen Hochhäuser und Tausende von Autos auf x Strassen. Vermutlich hätte ganz Lommiswil in einem der Häuser Platz. Etwas schlapp - wir sind nun sechs Stunden hinter euch, der Tag war daher umso länger - gingen wir schlafen.

Bilder

Samstag, 20. April 2024
Am Morgen früh bereits mit dem Shuttle zum Flughafen, dort unser Auto übernommen und nach Key West gefahren. Schöne Aussichten auf das Meer, allerdings alles privat, so dass man kaum die Gelegenheit hat, ans Meer zu gelangen. In Key West unser Hotelzimmer bezogen und dann verzweifelt einen Parkplatz gesucht. Abendessen in einem lauschigen Thai-Restaurant, Sonnenuntergang und dann noch ein letzter Drink.

Bilder

Bilder

Bilder

Bilder

Sonntag, 21. April 2024
Nach dem Aufstehen suchten wir uns ein Café für ein Zmorge und ein wenig Koffein. Schon recht früh am Morgen waren ziemlich viele Leute unterwegs, die wohl die etwas kühleren Stunden nutzen wollten. Trotzdem war es schon wieder feuchtheiss. Danach suchten wir unser Auto, das wir gestern etwas widerrechtlich in eineer Wohnstrasse abgestellt hatten statt die Parkgebühr an einem öffentlichen Platz von 139 Dollar für 24 Stunden zu bezahlen. Nach einem Abstecher zum Fort von Key West fuhren wir danach über die Key-Inseln wieder retour und zum Everglades-Nationalpark. Die einzige Strasse führt etwa 45 Meilen durch den Park und bietet ein paar kleine Rundgänge über Holzstege durch Mangrovenwälder und Mammutbäume. Auch grosse blühende Tillandsien waren zu sehen. Und wir konnten ein paar Tierchen erspähen: Leguane am Strassenrand, einen Alligator und eine Schildkröte im seichten Wasser, eine schwarze Schlange am Holzgeländer, Ibisse, Geier und andere Vögel und an einem Baum viele schwarzgelbe Heugümper. Nach der zweistündigen Rückfahrt über zum Teil sechsspurige Autobahnen erreichten wir am Abend wieder Miami und assen noch etwas Kleines im hauseigenen Restaurant Miranda :-)

Bilder

Montag, 22. April 2024
Mit einem Uber-Taxi fuhren wir relativ früh zum Amtrak-Bahnhof in Miami, wo wir unser "Hotelzimmer" im Silverliner-Zug bezogen. Die Kabine ist einigermassen geräumig und hat ein eigenes WC mit Dusche. Unser Wagenbetreuer Dave erzählte, dass er bereits seit 27 Jahren bei Amtrakl arbeite. Er ist die ganzen 27 Stunden auf dem Zug verfügbar, kann dann in New York ein wenig ausschlafen und fährt dann wieder 27 Stunden zurück. Kurz nach der Abfahrt durften wir schon zum Gratis-Zmorge. Die Aussicht war etwas begrenzt, da es viel Wald entlang der Geleise gibt. Aber es gab immer wieder spannende Ausblicke auf riesige Weiden, typische Dörfer und viele Flüsse. Nach dem Lunch wurde es von Halt zu Halt etwas kühler und die Vegetation wechselte langsam von Palmen und Orangenbäumen zu Laubwald. Nach dem Sonnenuntergang herrschte eine tolle silbrige Vollmondstimmung, die wir bis zum Einschlafen geniessen konnten.

Bilder

Dienstag, 23. April 2024
Mit rund zwei Stunden Verspätung erreichten wir Washington - immerhin hatten wir dadurch die Gelegenheit, ein weiteres Zmorge im Zug zu erhalten. Nach der Ankunft marschiertgen wir zum Hotel und stellten das Gepäck ein. Danach machten wir uns auf zu den "musst-du-gesehen-haben": das Kapitol, das Lincoln-Memorial, das National Monument (=Obelisk) und das Weisse Haus. Die Gebäude sind riesig und die Stadt sehr grossflächig, daher marschiert man schnell mal ein paar Kilometer. Danach stand ein Besuch des historischen Museums an. Es ist unglaublich, was es dort alles gibt. Von Musikgeschichte über die ersten Siedler zu früheren Transportmitteln, berühmten Menschen und amerikanischen Essgewohnheiten wird alles abgedeckt und ist sehr spannend und realitätsnah ausgestellt.
Nach einem kurzen definitiven Zimmerbezug marschierten wir zum Union Market und assen ein Salätli mit Lachs und Forelle. Endlich mal etwas Gesundes. Wenn man das Dressing weglässt, ist es auch mal nicht süss. Gefühlt ist hier sonst jedes Essen irgendwie gesüsst. Danach fuhren wir mit der Metro noch an die Waterfront bei einem Nebenfluss des Potomac. Entlang des Wassers gibts viele Restaurants und Geschäfte und dementsprechend etwas Trubel. Und jetzt sind wir kaputt.

Bilder

Mittwoch, 24. April 2024
Als erstes besuchten wir ein weiteres Museum, das Naturhistorische. Besonders beeindruckend war die riesige Ausstellung der Edel- und Halbedelsteine, darunter sogar ein paar Exponate aus der Schweiz (Binntal und andere).
Nach einem eher bescheidenen Zmittag fuhren wir mit der Metro Richtung Georgetown, einem historischen Stadtteil. Die Häuser dort erinnern ein wenig an die englischen Backsteinhäuser. Mit dem Bus gings wieder in die Stadt und weil so schön war, ins nächste Museum, das National Air and Space Museum (Luftfahrt und Apollo-Ausflüge). Der Hunger trieb uns dann wieder an die Waterfront, wo wir ein Grillrestaurant besuchten. Das Essen war teuer, dafür aber nicht mal so gut. Wir haben schon genug von amerikanischem Essen. Der Verdauungsspaziergang führte uns noch zum Jefferson Memorial, spannender waren aber daneben die vielen Gänse mit ihren jungen Bibelis. Ein längerer Fussmarsch führte uns dann zur nächsten Metrostation, und die Metro ins Hotel. Gemäss Schrittzähler sind wir heute 24 Kilometer gelaufen. Im Vergleich zu den gestrigen 30 Kilometern sind wir etwas abgefallen :-).

Bilder

Donnerstag, 25 April 2024
Der heutige Tag stand im Zeichen der "Überfuhr" (Papi weiss, was das ist :-)) nach Denver. Den Flughafen in Washington erreichten wir per Metro und benötigten dazu rund eine Stunde Fahrzeit. Die Zeit dort reichte noch für ein ausgiebiges English Breakfast in einem französischen Bistro. Kurz vor der Landung konnten wir bereits die verschneiten Rocky Mountains sichten. Nach der Zugfahrt vom Flughafen Denver in die Stadt, einem späten Mittagessen und einer Fahrt mit einem Uber-Taxi konnten wir unsere kleine Wohnung für die nächsten beiden Tage beziehen. Sie befindet sich in einem Quartier mit vielen schönen kleinen Häusern. Mit dem Bus fuhren wir noch einmal in die Stadt. Da es etwas regnerisch war, blieben wir nicht allzulange. In einem sehr gut ausgestatteten Lebensmittelladen kauften wir Salat, Müesli für morgen früh und Proviant für die morgige Tour, danach gabs einen ruhigen Abend "daheim".

Freitag, 26 April 2024
Für heute hatten wir ein Gruppenreise in den Rocky Mountain National Park gebucht. Um 9.00 Uhr fuhren wir in einer Zehnergruppe los. Der Guide erzählte viele spannende und lustige Begebenheiten. Sein Sprechtempo war etwas herausfordernd für uns, aber das Meiste haben wir einigermassen verstanden. Im Park sind viele Strassen geschlossen, da es noch ziemlich viel Schnee gibt. Wir konnten aber bis auf rund 3000 Meter hoch fahren. Die Highlights waren ein kleiner Wasserfall, die Aussicht von ganz oben und ein paar Tiersichtungen (wilde Truthähne, Rehe mit grossen Ohren, ein grosser Elch von hinten und Weisskopf-Seeadler).

Bilder

Samstag, 27. April 2024
Früh morgens erhielten wir die Meldung, dass unser Zug von Denver nach Salt Lake City sich um ca 2.5 Stunden verspäten würde. Statt heute Abend um 23.00 Uhr würden wir somit ca um halb zwei Uhr morgens in Salt Lake City eintreffen. Zusätzlich ist das Wetter heute sehr grauslich kalt und regnerisch.. Die Zugfahrt würde wohl nicht die erhofften schönen Ausblicke bieten. Daher stornierten wir die Plätze im Zug und buchten einen Flug. Nach der Ankunft und der Fahrt mit dem Tram ins Stadtzentrum, bummelten wir ein wenig durch die Stadt. Abgesehen von den vielen Mormonentempeln gibt es nicht allzu viele Sehenswürdigkeiten. Wir freuen uns nun, dass wir die Grossstädte hinter uns lassen und durch die Nationalparks fahren können. Und wir güggseln auf dem Fahrplan, wo unser Zug bleibt. Inzwischen ist die geplante Ankunftszeit noch einmal 30 Minuten später. Zum Glück sind wir nun schon im warmen Hotel.

Sonntag, 28. April 2024
Mit dem Trämmli fuhren wir zurück zum Flughafen, um unser Auto in Empfang zu nehmen. Wir haben ein für amerikanische Verhältnisse normal grosses Auto gemietet. Die Fahrt durch den Nine Mile Canyon war sehr eindrücklich. Die Felsformationen mit ihren unterschiedlichen Farben und Schichten sind unglaublich interessant. An verschiedenen Orten sind zudem uralte Felsmalereien zu sehen, die meist Tiere zeigen. Danach folgten wir unserem Navi Richtung Etappenziel. Als die Strasse zuerst in einen unbefestigten Weg mündete, der immer schmaler wurde, entschlossen wir uns, besser wieder umzukehren. In Price ging die Suche nach einem Zimmer los. In meiner Erinnerung waren die Motels auf unserer Hochzeitsreise immer sehr angenehm. Die sind nun aber wohl auch vierzig Jahre älter geworden und nicht mehr so toll, dafür teuer. Egal, der Tag hatte ja genügend Highlights.

Bilder

Montag, 29. April 2024
Neuerdings gibt es sogar in amerikanischen Hotels/Motels ein Frühstück. Aber egal in welcher Hotelkategorie, es wird alles in Pappbechern, Plasticgeschirr und mit Plasticbesteck serviert. Für uns recycling-gestählte Europäer ist das sehr gewöhnungsbedürftig. Als erstes fuhren wir heute zum Fishers Tower, einer imposanten Felsformation. Noch eindrücklicher war die Fahrt dorthin, wieder durch sehr beeindruckende Felslandschaften und meist entlang dem Colorado-River. Der ist übrigens so braun, weil er den ganzen Tag in der Sonne liegt :-). Ein Abstecher führte uns ins Castle Valley, danach blieb genügend Zeit, den Arches Nationlapark zu besuchen. Bei unserem ersten Besuch gab es eine Strasse durch den Park und ein paar sandige Fusswege. Ein paar Jahre später war der Park ziemlich überlaufen und die Fusswege waren geteert. Und heute kommt man ohne eine online-Reservation gar nicht mehr hinein. Glücklicherweise konnten wir kurz vor dem Eingang den Eintritt noch buchen, mussten dann aber trotzdem 20 Minuten in der Schlange anstehen. Es hat sich trotzdem gelohnt. Von hohen, spitzen, halbrunden und bogenförmigen Felsen in roten, weissen, grünen und schwarzen Farbtönen war alles vorhanden. Am Abend erreichten wir Moab, wo wir uns ein Motel suchten und dann eine wirklich gute Pizzeria fanden. Am Nebentisch ein etwas gross geratener Amerikaner, der seine Pizza zusammengefaltet als Brotersatz zu einer riesigen Portion Nudeln ass.

Bilder

Dienstag, 30. April 2024
Auch heute gabs hauptsächlich Steine und Felsen zu bewundern, allerdings dieses Mal von oben. Zuerst stand der Dead Horse State Park auf dem Programm, danach der obere Teil vom Canyonlands National Park. Dieser befindet sich zwischen 1700 und 1900 Höhenmetern, so dass man überall eine grossartige Aussicht auf die durch den Green River und den Colorado River eingeschnittenen Canyons hat. Wir unternahmen ein paar kleinere Wanderungen zu verschiendenen Aussichtspunkten, die Aussicht war jedes Mal wieder eine komplett andere. Morgen wollen wir den unteren Teil des Parkes besuchen, der befindet sich rund 150 Kilometer Umwegsfahrt vom oberen Teil entfernt. Am späten Nachmittag fuhren wir schon mal in diese Richtung und fanden in Monticello, Utah eine Übernachtungsmöglichkeit in einem Zeltlager / the Domes) auf 2200 Metern über Meer. Die Zelte sind kuppelförmig, sehr gross und mit allen Schikanen inklusive Heizung ausgerüstet. Zu jedem Zelt gibt es ein separates WC/Duschhäuschen. Im Städtchen (gleich viele Einwohner wie Lommiswil) fanden wir ein ausgezeichnetes thailändisches Restaurant. Und jetzt, zurück beim Zelt, geniessen wir den klaren Sternenhimmel.

Bilder

Bilder

Bilder

Mittwoch, 1. Mai 2024
Nach einer ruhigen Nacht sind wir direkt zu den Needles gefahren, dem zweiten Teil des Canyonland National Park. Die Hin- und Rückfahrt war eindrucksvoll, der Park war nicht ganz so spannend. Die Needles sind nur von Weitem zu erkennen. Diese Seite des Parkes ist eher für Wanderer, die mehrtägige Wanderungen unternehmen. Von dort ging es direkt in Richtung Mesa Verde NP. Unterwegs fanden wir ein kleines und nettes Bed & Breakfast abseits jeglichen Verkehrs. Es ist ein amerikanisches Heim wie aus dem Bilderbuch: viele nette Kleinigkeiten und Blumen auf der Veranda und im Haus und zwei ältere sehr freundliche Betreiberinnen. Nach dem Zimmerbezug fuhren wir gleich weiter in den Park. Sensationell, wie die dort vor rund 700 Jahren ansässigen Pueblo-Indianer ihre Dörfer (Cliff-Dwellings) in die Felsöffnungen gebaut haben und das auf einer Höhe von 2500 Metern über Meer. Nach der Besichtigung fuhren wir zurück in die Stadt Mancos in ein typisches amerikanisches Restaurant mit dem üblichen Sortiment von Burgern, frittiertem Zeug und Pommes. Man sieht den Amerikanern diese Essensgewohnheit durchaus an. Anschliessend Rückfahrt zu unserer Unterkunft.

Bilder

Bilder